Stress verstehen und bewältigen

Stress ist unausweichlich und gehört zum Leben wie der nächste Atemzug. Auf der einfachsten Ebene ist Stress eine wichtige körperliche Reaktion, die uns wach macht und Kraft zur Verfügung stellt. Grundsätzlich ist Stress also nützlich und gesundheitlich unbedenklich.

Was heute zu einer gesundheitlichen Überlastung aufgrund von Stress führt, ist seine Dauerhaftigkeit bei gleichzeitig fehlender Entspannung.

Naturgemäß ist Stress eine kurzfristige Reaktion auf erhöhte Anforderungen. Im Tierreich klappt das ganz gut. Jagt der Tiger eine Gazelle, dann erleben beide Tiere Stress. Ist die Jagd vorbei, folgt eine Phase der Erschöpfung. Hat die Gazelle sich retten können, ruht sie sich ebenso wie der Tiger an einem ruhigen Platz aus. Dieser Ablauf kann bei Tieren gut beobachtet werden.

In einem modernen Alltag folgt auf eine stressige Situation schnell die nächste stressige Situation und echte Erholung findet zwischendurch nur sehr selten und meist nicht in der notwendigen Tiefe statt. "Stressig" meint dabei nicht eine außergewöhnliche oder gar lebensbdrohliche Herausforderung. Vielmehr löst ein Ensemble unterschiedlichster, gleichwohl permanenter und oft genug zeitgleich einwirkender Reize wie z.B. Lärm, Verkehr, Zeitdruck, Hitze/Kälte, Arbeitsaufkommen, Wettbewerb/Konkurrenz, Informationsflut, Erreichbarkeitszwang, Mobilität, Schlafmangel, existentielle Unsicherheit, Mobbing, ungesunde Gewohnheiten im Körper eine erhöhte Anspannung aus, was sich z.B. in muskulärer Spannung, Unruhe, Herzrasen, hohem Blutdruck äußern kann.

Zusätzlich wird Stress oft durch das Nachdenken z.B. über noch unerledigte Aufgaben, schwelende Konflikte, Selbstkritik und -zweifel oder Zukunftsängste verstärkt. Durch Gedanken kann Stress tatsächlich zum Dauerbrenner werden und einem den Schlaf rauben, sogar wenn man im Urlaub ist. Unter solchen Bedingungen brennen dann irgendwann die Sicherungen durch. Der moderne Begriff dafür ist Burnout.

Wir leben also in einer Zeit, wo wir gefordert sind, mit einem Mehr an stressauslösenden Reizen sinnvoll umzugehen. Das bedeutet sowohl die eigenen Ressourcen zu stärken als auch - dort wo es möglich ist - in den Alltag ein ausreichendes Maß an Ruhe und Entspannung zu bringen.

 

Wo Veränderung not tut

Besonders letzteres trifft natürlich schnell auf Grenzen, dort wo unsere Lebenswelt stark durch Strukturen geprägt wird, auf die wir kurzfristig keinen Einfluss nehmen können (z.B. Organisation von Arbeitsprozessen). Dort sind eher ein gesamtgesellschaftliches Umdenken und die unternehmerische wie auch politische Fürsorge gefragt.

Doch es gibt viele Bereiche in denen persönliche Veränderungen möglich sind, die aus einem bewußteren Umgang mit den Bedingungen unseres Alltags entstehen können. So steht es jedem Menschen offen

  • Reize wie Radio, Fernsehen, Gaming etc. zu reduzieren
  • hohe private Internet- und Handynutzung auf seinen Wert zu hinterfragen
  • Freizeitaktivitäten auf ihren Erholungs- und Nährwert zu prüfen
  • der Devise "Weniger ist Mehr" eine Chance zu geben
  • sich in Monotasking zu üben
  • mehr Entschleunigung in Abläufe zu bringen
  • sich regelmäßige, regenerative Pausen zu erlauben
  • mehr Gegenwärtigkeit in alltägliche Routinehandlungen zu bringen
  • systematische Entspannungsverfahren zu erlernen
  • mehr Wohlfühlmomente im Alltag zu verankern

All das sind Möglichkeiten, um im eigenen Leben für mehr Beruhigung zu sorgen. Nicht immer gelingt es, solche Möglichkeiten auch umzusetzen. Das liegt jedoch weniger an einem Mangel an Einsicht oder Entschlossenheit. Vielmehr stehen wir einem oft unterschätzen gleichwohl hartnäckigen Gegenspieler gegenüber: unsere Gewohnheiten.

Viele Menschen haben sich zum Zwecke der Effizienz stressverstärkende Verhaltensweisen angewöhnt, z.B. während des Essens auch noch die Zeitung zu lesen, morgens erstmal das Radio anzumachen, schnell statt langsam zu laufen, beim Zähneputzen schon den Tag durchzuplanen. Gewöhnliche Tätigkeiten inmitten friedlicher Ruhe können auf diese Weise mit einem Mehr an Anspannung gewürzt sein als notwenig ist. An diese erhöhte Grundspannung durch Multitasking haben wir uns zwar gewöhnt, das heißt aber nicht, dass sie gesund ist. Eine andere Gewohnheit ist es, noch schnell etwas zu erledigen, statt es in den nächsten Tag mitnehmen zu müssen. Dabei überqueren viele Menschen regelmäßig ihre Belastungsgrenze. Auch das kann die innere Grundspannung und den Grad der Erschöpfung langfristig erhöhen. Sich mit Dingen zu beschäftigen, die interessant aber nicht wichtig sind, ist ebenfalls zu einer ungünstigen Gewohnheit geworden. Wieviel Zeit verbringen wir im Internet? Oder damit, uns Sorgen zu machen über Dinge, die wir nicht ändern können? Zeit, die uns zum durchatmen fehlt.

Was immer wir tun, hinterläßt im Gehirn seine Spuren. Was wir regelmäßig tun, führt im Gehirn zu sehr breiten Straßen. Wir kennen diese Straßen in und auswendig. Deshalb können wir gehen, während wir telefonieren. Oder Essen während wir fernsehen. Autofahren während wir über die Zukunft nachdenken. Unser Autopilot hat das Steuer fest in der Hand. Wollen wir diese Straßen verlassen, landen wir zunächst in wilder Ödnis. Keine Orientierung, keine Wegschilder. Nur offenes Land. Wir merken schnell, dass es uns viel Aufmerksamkeit kostet, dort voran zu kommen. Wir müssen sehr wach sein. Das kann sich schnell anstrengend anfühlen und wir kehren zurück zur breiten Straße, da kennen wir uns aus. Und so bleibt alles beim alten.

 

Neu Lernen für mehr Ruhe

Der einzige Weg raus aus der Gewohnheit ist ein systematisches und regelmäßiges Training. Es gelten die gleichen Prinzipien wie bei allem, was wir neu lernen wollen: Wiederholung bis eine große Straße im Gehirn entstanden ist, auf der wir uns sicher im Zielgebiet bewegen. Ein lohnendes Zielgebiet, um den hektischen Verkehr zu verlassen, ist Achtsamkeit. Sie schult uns darin, wirklich zu erleben, was wir gerade erleben, statt in Gedanken meilenweit entfernt zu sein. Dadurch kann ein Gefühl der Ruhe entstehen. Zudem erhalten wir Kontakt zu unseren Bedürfnissen. Die Schulung einer differenzierten Körperwahrnehmung wie auch der Fähigkeit, im Strom der Ereignisse bewußt innezuhalten, sind wichtige Schritte, wenn wir Stress abbauen wollen. 

Neben Achtsamkeit liegt ein weiteres Zielgebiet, das es wert ist, erschlossen zu werden: Selbstfreundlichkeit. Für viele Menschen ist es leichter, für andere da zu sein, als sich gut um sich selbst zu kümmern. Dafür gibt es Gründe. Einer mag sein, dass Selbstfürsorge egoistisch wirken kann und damit unpopulär ist. Zudem wachsen viele Menschen mit dem Gefühl auf, dass ihnen Gutes nicht zusteht, dass sie es nicht wert sind. Leider können solche Sichtweisen dazu führen, dass Menschen ihre eigenen Bedürfnisse kaum noch wahrnehmen oder sie verdrängen. Aber wer kann wirklich für andere da sein, wenn er erschöpft ist? Wir brauchen eine neue, gesunde Haltung zu unseren Bedürfnissen, besonders zu unseren Ruhebedürfnissen. Es ist wichtig, zu lernen, wie wir uns um uns selbst kümmern und wie nährend das ist.

 

Aller Anfang ist schwer

Eigentlich braucht es nicht viel, um mit Stress ein neue Beziehung zu beginnen. Denn jeder kann atmen, jeder kann für einen Augenblick die Augen schließen, ausruhen ... Yoga, Autogenes Training, MBSR, PMR - all das sind Verfahren, die bei regelmäßiger Praxis unsere Fähigkeit stärken, aufmerksam für uns selbst zu sein. Die Entscheidung für solch ein Training ist schon ein erster Schritt ins Gebiet der Selbstfreundlichkeit.

Gerade, wenn man schon öfter im Selbstversuch damit gescheitert ist, etwas im Leben wirklich zu verändern, kann es unterstützend sein, solch ein Training in einer Gruppe zu beginnen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Wir erhalten eine erfahrene Anleitung durch den Kursleiter, der uns bei Hindernissen individuell unterstützen kann.
  • Wir haben einen Termin, den wir fest einplanen, um uns regelmäßig auf den Weg zu machen.
  • Wir bekommen zusätzliche wertvolle Informationen.
  • Wir können uns über Erfahrungen austauschen, Fragen besprechen und voneinander lernen.
  • Wir treffen Gleichgesinnte, erfahren, dass wir mit unserem Stress nicht allein sind und lernen manchmal auch neue Freunde kennen.
  • Wir motivieren und inspirieren uns gegenseitig.
  • Wir erfahren, wie schön es ist, gemeinsam zur Ruhe zu kommen. 

 

Wenn nicht jetzt, wann dann ...

Sie wollen anfangen, Ihre Ressourcen zu stärken? Dann finden Sie in uns kompetente Ansprechpartner/innen und Trainer/innen. Wir

  • verfügen über langjährige Erfahrung und vermitteln bewährte Konzepte ( Yoga, Autogenes Training, MBSR, Progressive Muskelentspannung )
  • beraten Menschen, welche Methoden individuell sinnvoll und geeignet sind
  • führen Kurse, Seminare und Workshops durch: authentisch, menschlich, kompetent und mit viel Begeisterung
  • arbeiten in Gruppengrößen mit Platz für persönliche Anliegen und Erfahrungsaustausch
  • arbeiten in geeigneten Räumen, die das Training auch atmosphärisch unterstützen.
Sie finden uns in Rostock in der
Bahnhofstr. 17
Rufen Sie uns auch gern an
(0381) 20 33 999
mail (at) quantum17.de

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