MBSR - Achtsamkeitstraining

Mindfulness Based Stress Reduction ist ein strukturiertes und wirksames Achtsamkeitstraining. Es unterstützt uns darin, Stress zu reduzieren, Belastungen besser zu bewältigen und erfüllender am Leben teilzunehmen. Die einzelnen Elemente von MBSR wurden in den späten 70er Jahren von Jon Kabat-Zinn im Rahmen seiner klinischen Arbeit mit Schmerzpatienten erprobt und schließlich zu dem heute bekannten Programm zusammengestellt.

Inhalte von MBSR sind:

  • die Vermittlung von Wissen über Stress, Gefühlen, Gedanken, Kommunikation, Achtsamkeit, Meditation und aktuelle Forschungsergebnisse
  • die praktische Einführung in methodische (z.B. Körper-Scan, Yoga, Sitzmeditation, Atembeobachtung, Gehmeditation) und nicht-methodische (z.B. Essen, Zuhören) Achtsamkeitsübungen
  • ein systematisches Schulungsprogramm für das Training zu Hause
  • der freiwillige Austausch über Erfahrungen in der Gruppe (bei Bedarf auch im Einzelgespräch)
  • das gemeinsame Erforschen individueller Möglichkeiten, Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren
  • die unterstützende Begleitung bei Fragen und Herausforderungen während des Trainings durch die Kursleiterin

Wie hilft Achtsamkeit?

Jeder Mensch erlebt Stress. Mit Stress ist vor allem unsere innere Erfahrung von physischer und psychischer Anspannung gemeint. Sie drückt sich aus z.B. in muskulärer Verspannung, Schmerzen, Unruhe, Schlafstörungen, Gereiztheit, Nervosität, Angst, Hektik, kreisenden Gedanken, negativen Verstimmungen, Leidensdruck. Belastungen sind jene als unangehm und einengend empfundenen Erfahrungen, mit denen wir hadern, sogar kämpfen oder vor denen wir weglaufen. Sie führen zu Stress.

Was uns belastet, ist individuell sehr verschieden. Typischerweise werden z.B. chronische Schmerzen, Panikattacken, Depressionen, Krankheit, Bedrohungen, Konflikte, soziale Ausgrenzung, Arbeits-, Leistungs- und Zeitdruck als Belastungen wahrgenommen und automatisch vom Körper mit einer Stressreaktion beantwortet. Belastungen, die sich als Normalität in unserem Leben einnisten, ohne dass wir einen gesunden Umgang mit ihnen finden, führen zu chronischem Stress und stressbedingten Erkrankungen.

Achtsamkeit ist die geistige Fähigkeit, absichtslos und urteilsfrei den gegenwärtigen Moment so zu erfahren, wie er ist, ohne ihn zu verändern und ohne ihm auszuweichen. Entwickeln wir diese Fähigkeit, stellen sich Gelassenheit, Kraft und innere Ruhe ein, die uns mit fortschreitendem Training auch im Angesicht großer Belastungen stärken. Dieses zunächst einfach erscheinende Prinzip wurde in zahlreichen Studien immer wieder untersucht und seine Wirkung bestätigt.

Alte Methoden hochmodern

MBSR zählt zu den mit Abstand erfolgreichsten und bekanntesten Maßnahmen zur komplementären Unterstützung von Therapie, Gesundheitsförderung, Stressbewältigung und Persönlichkeitsentfaltung.

Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ist heute allgegenwärtige Realität: Meditation hält Einzug in viele Lebensbereiche. Weltkonzerne wie AOL, SAP, Google u.v.a. bauen auf Achtsamkeitstrainings für ihre Mitarbeiter. Auch in vielen psychosomatischen / psychotherapeutischen Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen gehört MBSR bereits zur Grundausstattung. Die deutschen Krankenkassen haben seinen Wert ebenfalls erkannt und bezuschussen MBSR-Kurse.

Kliniken in denen achtsamkeitsbasierte Programme bereits eingesetzt werden, sind z.B.:

Aktuelle Forschung

Es liegen aktuelle Forschungsergebnisse vor für die signifikant positive Wirkung achtsamkeitsbasierter Programme bei akuten bzw. chronischen Erkrankungen wie Depression, Erschöpfungszustände, Burnout, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Krebs, chronischer Schmerz, Schlafstörungen, psychosomatischen Erkrankungen und einer Reihe psychischer Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Nachfolgend eine kleine Auswahl:

  • Die Wirksamkeit von MBSR „Achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung“ auf die Gesundheit von Patienten bestätigt eine Studie der Universität Freiburg. Diese weist signifikante Verbesserungen des körperlichen Allgemeinbefindens, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie eine signifikante Symptomreduzierung bei einer psychosomatisch belasteten Gelegenheitsstichprobe, bestehend aus Teilnehmern von Achtsamkeitskursen [Majumdar, 2000].
  • In einer weiteren Stichprobe wurde die Wirksamkeit des MBSR-Programms bei Fibromyalgie Patientinnen und Patienten untersucht [Tiefenthaler-Gilmer, 2002]. Eine andere Studie untersuchte ebenfalls die Auswirkungen von MBSR auf Patienten mit Fibromyalgie [Kaplan et al., 1993] und fand bedeutsame Veränderungen psychischer Symptome.
  • Die an den Kliniken Essen-Mitte durchgeführte "Essen Hospital Smoking Cessation Study" (EASY) konnte zeigen, dass Achtsamkeitsübungen eine hilfreiche Unterstützung in der Raucherentwöhnung sein kann [Altner et al, 2002].
  • Zwei randomisierte, kontrollierte Studien konnten belegen, dass MBSR in Stichproben der Allgemeinbevölkerung zu einer Verminderung von Stress, Angst und Dysphorie führt [Astin, 1997; Shapiro et al, 1998] führt.
  • In einer kontrollierten, randomisierten Studie von Speca et al. [2000] mit Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen konnten die Forscher nachweisen, dass Patienten, die das MBSR-Programm durchlaufen hatten, verglichen mit Kontrollguppen deutliche Re­duktionen in negativer Stimmung und der Stressbelastung aufwiesen. Darüber hinaus fand sich ein Zusammenhang zwischen der Zeit, die die Patienten übten und der Belastungsre­duktion.
  • Kabat-Zinn et al. [1998] konnten in einer weiteren kontrollierten Studie zeigen, dass MBSR einen positiven Ein­fluss auf die Rückbildung der Psoriasis-Symptomatik bei Pa­tienten hat, die sich einer Phototherapie oder Photochemo­therapie unterziehen.
  • Es lie­gen mehrere empirische Studien ohne Kontrollgruppe zu ver­schiedenen Störungsbereichen vor: Bei Patienten mit chronischen Schmerzen zeigten sich sowohl kurzfristig [Kabat­-Zinn et al., 1985] als auch in einer 4-Jahres-Katamnese [Kabat-Zinn et al., 1987] Reduktionen psychischer Belastung und funktionaler Einschränkungen.
  • Mittlerweile liegen zu achtsamkeitsbasierten Präventions- und Behandlungsansätzen auch drei Übersichtsarbeiten vor [Bishop, 2002; Grossman et al., 2004; Baer, 2003], wobei die letzten beiden Über­sichtsarbeiten quantitative metaanalytische Methodik verwen­den. Alle drei kommen zu vergleichbaren Schlussfolgerungen: Es gibt konsistente Nachweise für die Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Ansätze mit Effektstärken im mittleren Bereich.
  • Eine Meta-Analyse von 22 Studien mit über 1.400 TeilnehmerInnen räumt klare Evidenz dafür ein, dass in qualitativ hochwertigen randomisierten Studien mit Kontrollgruppendesign Angst und Depression abnahmen (Piet et al 2012)

 

Umfangreiche Übersicht weiterer Studien in englischer Sprache
Übersicht über einige Forschungsergebnisse auf deutsch

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